Wie überzeuge ich im Design-Wettbewerb?

Bis etwas so wird, wie es am Ende funktioniert oder aussieht, kann so einiges passieren. Der Weg dahin ist eigentlich nie ein gerader. Misserfolge, Feedback, neues Wissen oder Fehler verändern nicht nur die Ursprungsidee, sondern auch das fertige Design. Obwohl dieser Prozess spannend sein kann und das eigene Denken und Lernen reflektiert, wird er nur selten in Bewerbungen dokumentiert. Daher ermutigt Tobias Hoss, die Jury durch die Bewerbungsunterlagen mitzunehmen und den gesamten Prozess der Arbeit abzubilden.

Die letzten Tage vor der Abgabe hilft es, sich abzukapseln und sich voll und ganz auf die Bewerbung zu konzentrieren. Aber gerade wenn man so tief im Projekt drin steckt, ist der Blick von Außen umso wichtiger. Verstehen Freunde, Kolleg*innen oder Kommiliton*innen deine Arbeit und Bewerbung? Können sie den Kern deiner Arbeit erfassen und wie klingt dein Projekt in deinen Ohren, wenn sie versuchen, es dir zu erklären?

Innovation, Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung oder Mobilität der Zukunft: Alles Themen, bei denen Designer*innen wichtige Impulse geben. Schnell können sie aber als oberflächliche Buzzwords ihre Relevanz verlieren, wenn sie sich als Schleier über schwache Ideen werfen, um diese aufzuwerten. Tobias betont, wie sehr ihn Bewerbungen beeindrucken, die rund um die Idee Quellen angeben, wissenschaftliche Kontexte transparent machen und das Wissen über das Design und die Umwelt mitliefern, für die es dienlich sein soll.

Richtig gelesen. Das meint natürlich nicht, dass du die Ideen kopieren sollst. Analysiere die Art der Darstellung und die Projektbeschreibung oder geh die Aufbereitung Schritt für Schritt nach. Damit schlüpft man quasi selber in die Rolle einer Jury. Wie würdest du die Bewerbung bewerten? Tobias Hoss Inspirationsquelle sind dafür zum Beispiel die Architekturprojekte des internationalen Studios BIG-BJARKE INGELS GROUP. In ihren Projektbeschreibungen verbinden sie seiner Meinung nach die Elemente von Storytelling, Designprozess und Recherche auf besonders spannende Art und Weise.

Auch dieses Jahr vergeben wir den Silberstreifen Award und zeichnen Hamburger Teams mit 3000 Euro und Designer*innen mit 2000 Euro aus, die mit ihren Designs konkrete Lösungen für Fragen rund um Nachhaltigkeit, Digitalisierung und urbanen Raum geben. Folge uns auf Social Media oder abonniere unseren Newsletter und erfahre als Erste*r vom Open Call.